Viele Maturant*innen blicken mit großen Erwartungen ihrem Studium entgegen und viele freuen sich schon auf das vermeintliche Highlight ihres Studiums, den Erasmus Aufenthalt. Viele denken an legendäre Partys, reisen und sich selbst besser kennenlernen und einmal ein Semester mit internationalen Studenten das Leben woanders genießen. Doch für Erasmus Studenten im Jahre 2020 war das nicht wie immer möglich.
Die Grundlage, dass Studierende in anderen EU-Ländern studieren können und die Leistungen einheitlich anerkennt werden können, ist der Bologna Prozess. Europaweit sind Studien in den 1. Zyklus (Bachelor) und den 2. Zyklus (Master) aufgeteilt, sowie ECTS (European Credit Transfer System) machen es möglich, Lehrveranstaltungen miteinander zu vergleichen, z.B. in ihrem Aufwand.
Auch ich wollte für ein Semester an der ältesten Universität Europas in Bologna studieren. Natürlich habe ich mich auch auf ähnliche Erlebnisse gefreut, doch wie so oft, kommt alles anders. In dem Fall ist COVID-19 dazwischengekommen. Schon im Wintersemester sind zahlreiche Student*innen von ihrem Erasmus Aufenthalt zurückgekehrt, da sich Angst und Panik in der Gesellschaft breit gemacht hat und keiner so recht wusste was auf uns zukommen würde. Trotzdem, im Wintersemester haben sich die ersten wieder auf Erasmus gewagt. Leider in vielen Ländern Europas mit sehr strikten Einschränkungen und Lockdowns.
Bis heute haben schon über eine Viertelmillion Österreicher*innen diese Möglichkeit des akademischen Bildungsaustausches genutzt. Auch ich hätte mich gerne während meiner Bachelor Zeit zu ihnen gezählt. Allerdings, wenn ich mir die Lage europaweit anschaue, bin ich mir nicht sicher wie viel ich von dieser Erfahrung mitnehmen würde, da die meisten Unis auch das Sommersemester größtenteils im Online Modus abhalten werden. Social Distancing wird weiterhin als unpopuläre, aber notwendige Maßnahme in unseren Köpfen präsent sein.
Dennoch erinnere ich mich gerne an meine Auslandserfahrung in Italien zurück und merke, dass mich diese Zeit sehr geprägt hat. In diesem Sinne es muss nicht immer Erasmus als einzige Auslandserfahrung sein, es gibt genügend andere Möglichkeiten über Praktika, Sprachaustausch oder in internationalen Firmen an verschiedenen Standorten Erfahrungen zu sammeln. Also Auslandserfahrungen müssen sich nicht nur auf das Studium beschränken, sondern sind lebenslang möglich. Lassen wir uns von Corona nicht unsere Pläne zerstören, machen wir neue!