Was die Klimakrise ist und in welchen Formen sie sich auf Mensch, Tier und Erde auswirken kann, wurde in der vergangenen Zeit ausführlich dargelegt und diskutiert. Ein selten betrachteter Aspekt, welcher in Verbindung zum Klimaschutz steht, sind die Menschenrechte.
Doch zu Beginn: von der Allgemeinen Menschenrechtserklärung wird ein Menschenrecht, unter der Annahme, dass alle Menschen gleichberechtigt und menschenwürdig sind, als Recht, welches jedem*r zusteht, definiert. Es handelt sich zwar um einen vor allem für Individuen relevanten völkerrechtlichen Vertrag und ist somit rechtlich nicht bindend, allerdings basiert er auf einer gemeinsamen Rechtsauffassung und es wird versucht ihn aus gemeinsamer Überzeugung und kollektiver Kritik einzuhalten. Unter die 30 Grundrechte fallen beispielsweise das Recht auf Bildung, Recht auf Freiheit und das Recht auf Asyl. Obwohl durch den Klimawandel die Grundrechte bedroht werden, wird der Klimaschutz nicht in der Erklärung inkludiert.
Dies zeigt sich auch beim Stichpunkt Asylrecht im Kontext des Klimas. Denn als Flüchtling gilt nur ein Mensch, welcher sich nicht in dem Land seiner Staatsangehörigkeit oder ständigen Wohnsitzes befindet und aufgrund seiner Nationalität, Religion, Rasse, Zugehörigkeit einer bestimmten sozialen Gruppe oder aus politischer Überzeugung im eigenen Land verfolgt wird oder nicht mehr in Sicherheit leben kann. Der Klimawandel und seine Folgen werden anscheinend nicht als valide Gründe für eine Flucht angesehen. Und das, obwohl die Anzahl der Klimaflüchtlinge im Gegensatz derer, welche aufgrund von Konflikten und Gewalt fliehen, dreimal so hoch ist und auch in Zukunft steigen wird.
Ein sehr aktuelles Beispiel hierfür ist der heftige Niederschlag in Pakistan, welcher in etwa 2/3 des Landes zu Hochwasser und dementsprechend Flucht geführt hat. Auch die extremen Dürrekatastrophen in Afrika oder die Buschfeuer in Australien sind ein Anzeichen für das Fortschreiten des Klimawandels, welcher heute schon Menschen dazu zwingt aufgrund von anhaltenden nicht überlebensfähigen Situationen oder Katastrophen zu fliehen. Zunehmend werden auch in Europa die Phänomene des Klimawandels immer deutlicher zu spüren.
Deshalb haben verschiedene Länder auf nationaler Ebene Klimapakete beschlossen und der UNO-Menschenrechtsrat hat letztes Jahr eine Resolution für eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt durchgesetzt. Überdies hat auch das sogenannte „Greening“, also bewusst umweltfreundlicher handeln, in den letzten Jahren immer mehr an Anklang gefunden. Trotzdem fehlt es immer noch an konkreten Lösungsansätzen. Denn praxisfremde Pläne funktionieren zwar in der Theorie gut, doch wenn sie nicht umgesetzt werden können, werden auch sie dem Klimawandel nicht entgegenwirken.
Das zukünftige lebenswerte Leben ist zunehmend durch die Inaktivität und Ignoranz der politischen Verantwortlichen bedroht – durch die realistische Betrachtung des Klimawandels nicht nur auf individueller und gesellschaftlicher Basis, sondern auf internationaler Ebene kann das Fortschreiten der Klimakatastrophe verhindert werden. Vor allem große Unternehmen, autokratische oder wirtschaftsstarke Länder, welche einen großen Einfluss auf mögliche positive Auswirkungen haben, werden zu selten zur Rechenschaft gezogen.
Um den Klimawandel aufzuhalten, müssen endlich konkrete Maßnahmen durchgesetzt und nicht nur Gespräche geführt werden!